DataSonifyer

Der Datenjournalismus muss seinen Weg auch in die auditiven Medien finden. In den letzten Jahren haben wir erlebt, dass in den visuellen Medien Datenvisualisierungen immer wichtiger geworden sind, da sie dabei helfen, die Komplexität der enormen und immer größer werdenden Datenmengen der heutigen digitalen Gesellschaft zu reduzieren, sie leichter verständlich zu machen und Orientierung zu geben.

Parallel dazu erleben auditive Medien wie Podcasts einen enormen Aufschwung, nutzen aber bislang keine mit Datenvisualisierungen vergleichbare Möglichkeit, komplexe Datenmengen darzustellen. Datensonfikationen sind eine wertvolle Ressource, aber bislang wenig genutzte Ressource, um Datensätze auditiv darzustellen: Sie sind Übersetzungen von Daten in akustische Signale und können dazu verwendet werden, um alle Arten von Daten, wie etwa Wetterdaten, Coronadaten, Daten von Finanzmärkten, aus sozialen Netzwerken, Klimadaten und so weiter akustisch darzustellen. So können auch Dynamiken, feine Nuancen in Datenstrukturen und Entwicklungen, wie sie in Datenvisualisierungen zu sehen sind, hörbar gemacht werden.

Bislang können Datensonifikationen oft nur entweder aufwendig über codebasierte Anwendungen erstellt werden oder über unterkomplexe Web-Anwendungen. Ziel des DataSonifyer-Projekts von Christian Basl ist die Entwicklung eines Prototypen für ein webbasiertes Open-Source-Tools zur Generierung von Datensonifikationen. Es soll Nutzer:innen in Zukunft ermöglichen, auf einfache Weise Datensonifikationen aus eigenen Datensätzen zu erstellen, ihren jeweiligen Nutzungsbedürfnissen anzupassen, und sie als Audiodatei zu exportieren, um sie etwa für Radiobeiträge, Podcasts oder als Alternativdarstellung für Online-Grafiken zu nutzen.

Christian Basl (Twitter: @christianbasl) arbeitet als Redakteur und Datenjournalist für den WDR. Dort beschäftigt er sich vor allem mit datengetriebenen Ansätzen für (investigative) Recherchen. Daneben beschäftigt er sich mit der Möglichkeit, Daten in Sound zu verwandeln und so neue auditive Zugänge zu Datensätzen zu erschließen, u.a. auch mit dem Projekt „SoniFriday“ auf Instagram und Twitter (@sonifriday).